AUS DEM LOGBUCH

 der
MARINEKAMERADSCHAFT OBERURSEL

In Oberursel gab es schon vor 1930 einen Stammtisch von ehemaligen Seeleuten. Hier reifte der Gedanke, alle Seeleute, sei es kaiserliche Kriegsmarine oder Handelsmarine, an eine Back zu bringen.
So wie ein Ziel auf See langsam näherkommt, sich Umrisse über die Kimm erheben, so musste auch der Gedanke an eine Marinekameradschaft erst allmählich reifen, bis er in die Tat umgesetzt werden konnte. Und gerade einer der damals "Ältesten" vom Stammtisch, Kamerad NIEX gab den Anstoß, eine Marinekameradschaft in Oberursel zu gründen. So wollen wir in dieser Chronik den Weg der Marinekameradschaft Oberursel (sprich MKO) über 50 Jahre verfolgen.
Im Mai 1930 wurde eine Gründungsversammlung im Lokal "Zur Rose" (heute "Stadtschänke") in der Vorstadt einberufen. Alle ehemaligen Angehörigen der Marine waren eingeladen. Kamerad NIEX eröffnete die Versammlung, dankte den Anwesenden für ihr Interesse und betonte, dass durch den Zusammenschluss in einer MK besonders die erlebte Kameradschaft an Bord weiter gepflegt werden soll. In die ausgelegte Liste trugen sich 25 Anwesende, ehem. Angehöriger der Marine, als Mitglieder ein, und Kamerad NIEX bat um Vorschläge für die Wahl des neuen Vorstandes. PAUL ZULAUF wurde einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Leider fehlen uns hier die Unterlagen über weitere Vorstandsmitglieder; lediglich 12 Mitbegründer sind uns namentlich bekannt: Kam. ANTON BURKHARD, FRITZ EISENBACH, WILLI HOMM, JOHANN KESSEL, HANS KICHLE, WILLI MÜLLER, ANDREAS QUIRIN, OTTO STEINER, BERNHARD WEBER, FRANZ ZÖLLER, PAUL ZULAUF und Kamerad NIEX.
Wer die MKO nur als Außenstehender kennt, dem kann man nicht übelnehmen, wenn er darin einen von vielen Vereinen vor sich zu haben glaubt. Auch darf man nicht versäumen, allen denen entgegenzutreten, die diese MKO als einen Kriegerverein ansehen, der mit Marschmusik und Erinnerungen an tollkühne Seeschlachten lustvoll gefärbte Freibeuter Romantik heraufbeschwört.
Das größte Erlebnis an Bord ist die Kameradschaft: Das Zusammenleben und Wirken so vieler Männer auf einem kleinen Raum erfordern ganz selbstverständlich eine bewusste Disziplin, aus der heraus das Zusammengehörigkeitsgefühl wächst und das Aufeinander angewiesen sein zur Tagesordnung gehört. Jeder an seinem Platz wird zu dem notwendigen Rädchen in einem funktionierenden Uhrwerk.
Das Bewusstsein und die Erinnerung an die an Bord gewachsene Kameradschaft dauert an über die "aktive" Zeit hinaus und findet in der MKO ihren sichtbaren Ausdruck in sehr vielseitigen Veranstaltungen. Dabei reicht das Spektrum von Vorträgen über Film- und Dia-Abende, bis hin zu Festlichkeiten und gemeinsamen Ausflügen. An herausragenden Ereignissen sind davon besonders hervorzuheben das Labskausessen im Herbst 1934 (: über 500 Personen im "Taunussaal", ein ehemals an der Herrenmühle gelegener Festsaal) sowie der packende Vortrag des "Seeteufels" Graf LUCKNER im Frühjahr 1935 in dem ebenfalls bis auf den letzten Platz besetzten "Taunussaal".') Unvergessen ist die Kraft von LUCKNER' s Fingern, mit denen er Geldstücke verbog, die Haken der Hängematten aufbiegen konnte und ein 500 Seiten dickes Telefonbuch zerriss. - Das amtliche Verkündigungsblatt, der "Oberurseler Bürgerfreund", schreibt 1935: "Die MKO ist ein k l e i n e r Verein mit großen Veranstaltungen."
In der heutigen Adenauer-Allee wurde 1936 das Ehrenmal für alle Oberurseler Gefallenen auf See sowie für alle verstorbenen Kameraden der Marine, Handelsflotte und der Fischerei aufgestellt und eingeweiht. Ein Musikzug der Marine "Nordsee" und ein Ehrenzug der Marine umrahmten die Einweihung. Aus eigenen Mitteln und aus Spenden der damaligen Geschäftswelt wurden etwa RM 30 000,- für das Ehrenmal aus Taunusquarzit aufgebracht.

 

Ehrenmal der Marine 1939

in der heutigen Adenauer-Allee

 

Es kam der 2. Weltkrieg. Wieder taten Seeleute ihre Pflicht. Viele aus den äl­teren Jahrgängen hatten wieder Planken unter den Füßen. Manch einen unserer Kameraden hat die See behalten. Er hatte die letzte Reise angetreten. - Auf den Krieg folgten bittere Notzeiten, jeder hatte genug mit sich selber zu tun. Die MK "Skagerrak" wurde von den Besatzungsmächten nicht aufgelöst und bestand wei­terhin. Und wenn sich ehemalige Mariner trafen, dann begann es: "Wo warst Du? Welches Schiff? Wo ist der oder jener geblieben?" Gemeinsame Interessen führten schließlich zur Wiederbelebung der MKO. PAUL ZULAUF der 1. Vorsitzender hatte alle die, die zurückkamen, zusammengerufen. Man pflegte wieder die Kameradschaft und die Geselligkeit, sowohl unter sich als auch mit den anderen Kameradschaf­ten in Bad Homburg und Frankfurt. Die ersten MK' s in Deutschland meldeten sich beim wiedergegründeten Deutschen Marinebund e.V. in Wilhelmshaven an. So auch die MKO im Jahre 1953.

In den Kameradschaftsabenden sprach man von dem nach dem Krieg geplünderten Ehrenmal in der Allee. Lange dauerten die Verhandlungen mit der Stadt Oberursel über das Ehrenmal. Der Magistrat ließ es prüfen. Für die MKO kam die traurige Nachricht, dass das Ehrenmal abgetragen werden müsse wegen der Fäulnis, die in­nen stecke. Als das alte Ehrenmal abgebrochen war, sprach man bei den Zusam­menkünften der MKO über ein neues Ehrenmal, über ein eigenes Heim und über das bereits traditionelle Labskausessen. Jüngere ehemalige Kameraden der Kriegs- und Handelsmarine sowie der Fischerei wurden als Mitglieder aufgenommen. Ein "Ehemaliger" war Gastwirt vom "Taunusblick" (heute Jugendkaffee Portstraße). Dort fanden alle Veranstaltungen statt. Bald stellte es sich heraus, das der "Taunusblick" zu klein für die MKO war, und somit ging man in die Turnhalle in der Gartenstraße (heute Korfstraße). Mit Unterstützung der MK Bad Homburg konn­ten wir in großem Rahmen unser traditionelles Labskausessen sowie Marinebälle mit vollem Programm durchführen.

Für unsere Kameradschaftsabende haben wir viele Gaststätten durchwandern müs­sen, bis wir 1957 in dem neueröffneten "Feldberghof" (später "Black & White" - Discothek, heute Wohnanlage) eine vorläufige Bleibe finden konnten. Der Schiffsmast, der beim Kameraden PAULY den Krieg überstanden hatte, wurde überholt und vor dem "Feld­berghof" aufgestellt.

 

Aufstellen des Flaggenmastes

vor dem Feldberghof.

Im Zuge des Generationswechsels wurde 1960 der Vorstand verjüngt. HANS WEINDINGER wurde von der Hauptversammlung zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Zum 70. Geburtstag von PAUL ZULAUF, dem ehemaligen 1. Vorsitzenden, veranstaltete die MKO ihm zu Ehren einen Festabend im Saal "Zum grünen Baum". Für den Festabend gab es drei Anlässe: 30 Jahre MKO, 30 Jahre PAUL ZULAUF als I. Vorsitzender und sein 70. Geburtstag. An diesem Abend wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. In demselben Jahr wurde auch die erste Marine-Jugendgruppe in Oberursel gegründet.
Schon lange hatten wir den Gedanken gehegt, unseren verstorbenen und gefallenen Kameraden, die auf dem Meeresgrunde ruhen, ein neues Ehrenmal zu schaffen. Verhandlungen mit der Stadt wurden aufgenommen, und der Magistrat stimmte dankenswert zu. Herr DICK als Bildhauer wurde vom Magistrat beauftragt, einen Entwurf anzufertigen. Danach wurde das Ehrenmal in Sandstein ausgeführt: Eine Möwe schwebt über einem im Wasser versinkenden Eichenblatt.
Anlässlich eines Besuches des ehemaligen DMB-Präsidenten, Admiral LUCHT, und des Vizepräsidenten, Admiral KRUKE, in Oberursel wurde der Standort für das neue Ehrenmal ausgesucht. Seine Einweihung am Weiher neben der evangelischen Kirche erfolgte durch den damaligen Bundestagsabgeordneten und Marineoffizier der Reserve WALTHER LEISLER-KIEP im November 1965. Unser Kamerad PAUL HANSEN begrüßte die Festgäste, darunter auch Bürgermeister BEIL, Stadtkämmerer PFAFF, Pfarrer JESCHKE sowie DMB-Präsident LUCHT. Der erste Blumenanker schmückte sodann das neue Ehrenmal. - Nach Jahresfrist erwies sich der Standort als ungeeignet. Daraufhin wurde das Ehrenmal auf dem Südfriedhof neu aufgestellt.
Ständig wie ein Zugvogel unterwegs zu sein, Kameradschaftsabende und Bastelstunden für die Jugend heute hier, morgen dort stattfinden zu lassen, mag mitunter recht interessant sein. Auf die Dauer gesehen, bietet nur das eigene Heim die solide Stätte für eine gedeihliche Zusammenarbeit. Aber das "Wie" und das "Wo" waren dabei die beiden großen Hürden, die zunächst genommen werden mussten. Es gab genügend Initiativen aus der Kameradschaft: Der eine wollte sein Gartengrundstück zur Verfügung stellen, auf dem dann aber nicht gebaut werden durfte, der andere wollte anbauen, musste aber letztlich familiäre Gründe in den Vordergrund stellen. Schließlich gab ein Gespräch mit der Stadtverwaltung den ersten Fingerzeig.

Anträge wurden gestellt und Besprechungen folgten, bis dann das Gelände am Tabaksmühlenweg vorgeschlagen wurde. Mit 360qm war es für unsere Zwecke geeignet. 1973 bekamen wir den Pachtvertrag. Durch Zufall hörten wir, das ein Neckermann-Streif-Haus (10 x 18m) in Frankfurt -Bockenheim abgerissen werden sollte. Für DM 7.500,- konnten wir es im Juni 1973 preisgünstig erwerben. Jetzt fing die eigentliche Arbeit erst an: Kamerad HERMANN FREY fertigte die Zeichnungen an, die dann beim Bauamt eingereicht wurden. Das Gelände wurde gerodet und planiert. Grundmauern wurden hochgezogen. Zahlreiche Spenden und die großzügige Unterstützung des Bauunternehmers HANS GAB hatten uns finanziell weitergeholfen. Gleichzeitig wurde das Haus von der MKO in Frankfurt abgeschlagen und in Oberursel wieder aufgebaut. Auch unsere Frauen waren mit von der Partie und sorgten dabei für unser leibliches Wohlbefinden.

Mit einem Aufwand von 5 000 freiwilligen und unbezahlten Arbeitsstunden und einem Betrag von DM 30 000,- konnte das Marineheim fertiggestellt und am 31. Mai 1975 eingeweiht werden. Bis alles soweit war, haben die 40 Mitglieder der MKO sehr harte Arbeit geleistet, durch die sie gleichzeitig zu einer hervorragenden Gemeinschaft zusammengewachsen sind.

Das neue Heim sollte nicht nur ein Treffpunkt sein. Dort sollte nicht nur das Kameradschaftsleben gepflegt werden; wir sahen und sehen es vielmehr als eine unserer wichtigsten Aufgaben an, um den Nachwuchs für beide Marinen bemüht zu sein. Denn: Trotz aller Technik werden Schiffe weiterhin von Menschen geführt. Bereits ein halbes Jahr nach der Einweihung, im Januar 1976, wurde die Marine-Jugendgruppe neu gegründet.

 

 

 

1978 Taufe des Bootes der Marinejugend

am Heuchelheimer See durch Rosi Rott

von der Marinejugend und dem Ersten

Stadtrat von Oberursel Albert Jung auf

den Namen "St. URSULA".

 

 

 

 

Die erste Probefahrt

auf dem See

 

 

 

Ein Aprilsscherz 1980 zusammen

mit der TZ - Der Orschelbach wird

schiffbar gemacht.

 

 

 

 

 

Die Marinejugend Oberursel bekam 1978 als erstes Boot eine Segeljolle des Typs "Elan". Die neu erworbene Segeljolle wird am Heuchelheimer See durch den 1. Stadtrat von Oberursel und Mitglied der MKO, Albert Jung, in einer gelungenen Taufzermonie auf den Namen "St. URSULA" getauft. Über Jahre wurden viele jüngere Seglerinnen und Segler auf dieser Jolle und anderen Booten der Marinejugend mit dem Wassersport vertraut gemacht. Seit der Gründung der Marinejugend ist diese als Mitglied in der "Deutsche Marinejugend e.V", als deren Dachverband angeschlossen. Man konnte neben vielen anderen Tätigkeiten, Mitfahrt Bundesmarine, Zeltlager, Küstenexcursionen, Bastel- und Modellbauabende, Hochseesegeltörns, 1979 eine Gruppe kanadischer Seekadetten betreuen.

Viele Jugendliche fanden durch die Marinejugend Oberursel ihre Freude am Wassersport.

Als Berater der Handelsschifffahrt in der Region Hessen-Süd war unser inzwischen verstorbener Kamerad FRED BORS (t1977) eifrig tätig. Seine Aufgaben wurden später von Kamerad HELMUT HERKSTRÖTER wahrgenommen. Im Rahmen dieser Aufgaben fanden auch schon verschiedentlich Beratervorträge des Ver­bandes Deutscher Reeder in unserem Heim statt.

Die MKO ist inzwischen eine wirklich große Marinefamilie mit über 60 Mit­gliedern geworden. Und eine Familie feiert auch ihre Feste: Sommerfest mit selbstgeräucherten Heringen, Weihnachtsfeier mit Krabbelsack, Sylvester-Ball und buntes Faschingstreiben mit Tanz. Auch bei solchen Anlässen konn­ten wir schon viele Gäste begrüßen. Auch mit den Partnerstädten von Oberursel verbindet uns ein reger Gedankenaus­tausch. Dazu gibt auch unser Gästebuch hinreichenden Aufschluß.

Feierlichkeiten zur Mast-Einweihung

1980, verbunden mit der 50 Jahr-Feier

der MKO.

1980 wird mit einer Masteinweihung, des neu erstellten Schiffsmastes, und einem großen Bunden Abend, unter anderem mit dem Musikzug Nordsee der Bundesmarine und namhaften Künstlern, das 50jährige Bestehen der Marinekameradschaft gefeiert.

Zum Rahmenprogramm gehört auch eine Modellausstellung der Schiffs-modellbau-Gesellschaft Oberursel mit praktischen Vorführungen auf dem Eisweiher.

Bereits ein Jahr später erfolgt die Namensgebung des Marineheimes mit einem echtem Vertreter der Segelschifffahrt, dem Kap Hoornier Kapitän Karl Sagers als Taufpaten. Mit Taufurkunde und Namensschild am Heim erhält das Haus in guter Tratition den Namen "Haus Passat", den auch das neue Heim der Kameradschaft trägt. Dies erfolgt in Anlehnung unserer befreundeten Nachbarkameradschaft Bad Homburg, die schon zuvor ihr Heim auf den Namen "Pamir" taufte. Dies erfolgte wiederum in Anlehnung an die beiden Schwesterschiffe Pamir - Passat, die bis zum tragischen Ende der Pamir 1957, für die Ausbildung des jungen Offiziernachwuchses der Handelsschifffahrt zuständig waren. Die Schiffe stammten als 4-Mast-Barken aus der berühmten Ähra der Flying-P-Liner, der Reederei Ferdinand Laeize.

1983 Kamerad Hermann Frey wird zum 1. Vorsitzenden der MKO gewählt, er löst Hans Weindinger, den jetzigen Ehrenvorsitzenden ab. Kamerad Frey wird dieses Amt bis 2001 begleiten und mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenten an Hartmut Gorkow weitergeben.

 

 

 

1985 Aus den Reihen unserer jüngeren Mitglieder entsteht eine Reservisten-Kameradschaft, genauer die Marine-Reservistenkameradschaft Oberursel im Bundeswehrreservistenverband, die ihre Vereinsheimat seit dieser Zeit in unseren Räumen hat.

Im Jahre 1985 konnte die MK Oberursel auch das Bestehen ihres Vereinsheimes feiern. Dies wurde einmal in einer kleinen akademischen Feier im Heim begangen und zum anderen wurde ein Gruppenfoto mit nahezu allen Kameradschafts-mitgliedern angefertigt.

1989 wurde der Marinejugend Oberursel eine 10,7m lange und 10 t schwere Marinebarkasse von der Bundesmarine zur Verfügung gestellt. Als Sponsor fand sich der Kamerad Dieter Pauly bereit den Transport und Liegeplatzkosten zu finanzieren. In etlichen Arbeitsstunden wurde von Kameraden der MK die Barkasse grundüberholt. Leider zeigten sich nach nur kurzer Fahrenszeit erhebliche Mängel am Rumpf, so dass mit großem Bedauern das stolze Schiff, welches inzwischen auf den Namen "African Queen" getauft wurde, 

abgewrackt werden musste.

Ebenfalls aus unseren Reihen entsteht 1990 die Wassersportvereinigung Hochtaunus Oberursel e.V.

Die vornehmlichste Aufgabe der WH e.V. ist die Ausbildung im Bereich des Wassersportes, Teilnahme an Regatten (z.B Hessenregatta auf der Ostsee) und Organisation von Segeltörns. Ein informatives Treffen findet jeden 1. Montag im Monat im Marineheim statt.

 

 

 

1994 entsteht aus den Reihen der Mitglieder der MKO der Shanty Chor Oberursel e.V. Ein inzwischen weit über die Grenzen von Oberursel hinaus bekannter Seemannschor, der auch auf Fernsehauftritt zurückblicken kann.

 

Das neue Areal wird abgesteckt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1999 stehen der MKO neue Kraftanstrengungen bevor. Nach 25 Jahren im Tabaksmühlenweg stand uns ein Umzug ins Haus. Das Grundstück wurde von der Stadt Oberursel für anderweitige Zwecke benötigt, und wieder einmal musste kräftig in die Hände gespuckt werden, bis das neue Heim stand und eingerichtet war, in dem wir uns so richtig wohl fühlen können.

Eine lange Suche und etliche Besprechungen mit Vertretern der Stadt

Oberursel waren nötig ein geeignetes Gelände zu finden. Besonders dankbar waren die Kameraden der MKO für die Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Herrn Gerd Krämer, heute Staatssekretär in Wiesbaden und Mitglied der MKO.

Wie es sich gehört wurde nach getaner Arbeit auch eine würdige Einweihungsfeier begangen. Mit hochrangigen Vertretern, unter anderen auch der Landrat des Hochtaunuskreises Herrn Banzer und des jetzigen Staatssekretärs Herrn Gerd Krämer wurde das Heim 2000 seiner Bestimmung übergeben.

Andreas Malz folgte als 1.Vorsitzender dem Kameraden Hartmut Gorkow, der 2003 seinen Wohnsitz an die Küste verlegte.

 

Bei bester Gesundheit konnte die Kameradschaft 2005 ihr 75jähriges Jubeläum im Hotel Mövenpick feiern. Im Rahmen einer würdigen Feier mit Gästen wie Landrat Banzer, Bürgermeister Brum und vielen anderen sehr honorigen Gästen konnte der Vorsitzende Andreas Malz die Mitglieder der MKO begrüßen.

Im Wechsel der Jahre 2008/2009 verloren wir gleich zwei verdiente Mitglieder und tragende Säulen unserer Kameradschaft, unseren Alterspräsident Hans Weindiger und unseren Ehrenschatzmeister Walter Grimm, sie werden uns als ehrliche Seeleute im Gedächtnis bleiben. 

Wir nennen uns Marinekameradschaft, und dies seit über 80 Jahren.

Der Begriff wird heute durch gewisse Gruppierungen verunglimpft

 Menschen, die nicht annähernd wissen was dieser Begriff bedeutet.

Für Seeleute ist der Begriff „Kamerad“ so bedeutend, dass wir uns

ganz deutlich von solchen Gruppen distanzieren.

Für den Seemann ist ein „Kamerad“ ein Mitglied einer engen

Bordgemeinschaft, für den er in einer Notlage einsteht, ohne

Ansehen seiner Religion, Hautfarbe, politischer Ansicht oder

Zughörigkeit zu einem anderen Kulturkreis. Es ist eine Person

auf die er sich im vollen Umfang in Notsituationen verlässt,

genau wie er diesem Kameraden gegenüber in einer Notlage

jede Unterstützung bis zur Selbstaufgabe entgegenbringt.

 

Wir sind stolz auf diesen Begriff und werden diesen, egal  jeder

Verunglimpfung gegenüber beibehalten.

2010 feierte die Marinekameradschaft Oberursel ihr 80jähriges bestehen, verbunden mit 10 Jahre Haus "Passat" in der Geschwister Scholl Str.

Nicht genug, die Reservisten begingen gleichzeitig ihr 25jähriges Bestehen.

Gefeiert wurde im kleinen Rahmen, verbunden mit dem Sommerfest. Allerdings setzte man sich wieder einen Meilenstein mit der Einweihung des Leuchtturmes auf dem Vereinsgelände.

Nachruf

Im Alter von 101 ist unser Ehrenmitglied Kamerad Willi Wäsch verstorben, der große Steuermann hat Ihn abberufen. Sein Tod hinterlässt bei unserer Kameradschaft eine schmerzliche Lücke. Willi war 67 Jahre Mitglied in unserer Gemeinschaft.

Die Beisetzung war am 09.12.2019, 1400 Uhr am alten Friedhof Bommersheim.